Eine kleine Nachtmusik by Tim Fischer Lyrics
Man geht heutzutage ins Konzert
Weil man dort verschiedenes erfährt:
Erstens ist man dort irgendwo
Und trotzdem nirgendwo!
Man gilt als künstlerisch und doch solid –
Wer ins Konzert geht hat es schon zu was gebracht!
Mozart, gut geübt
Ist beliebt
Weil er nie plötzlich in Gespräche kracht –
Ja der Wolferl Amadeus hat sich noch beim Komponieren was gedacht!
Jetzt sitzt man da und schaut herum
Auf das and're Publikum
Gruppiert's im Geiste um
Und wenn das laute Tuten, Fiedeln, Blasen, Lärmen zu sehr stört
Dann redet man sein eigenes Konzert!
Übergeh'n wir die paar Leut', die den Mozart hör'n woll'n –
Man kennt sie dran, dass sie die Augen schließen weil sie sich dann angeblich mehr konzentrier'n!
Frau Schmidt trägt heut' Reseda –
Die Haut schaut aus wie Leder!
Frau Meyer trägt das Gelbe –
Seit Monaten dasselbe!
Auch Herr Blau
Weiß genau
Warum er im Konzert ist, nämlich wegen seiner Frau!
Frau Stein trägt den Chinchilla –
Die Tochter ist in Lila!
Das Söhnchen – ach du Loser –
Ist heute ganz in Rosa!
Nur Herr List
Blickt ganz trist
Weil die Harfinistin in der Hoffnung von ihm ist!
So schaut man rundherum im Saal
Und sammelt neues Material
Mit Kennerblick –
Während Mozarts kleine Nachtmusik!
Nur deswegen ist doch das Konzert
Ausverkauft und immer sehr begehrt!
Dort drüben der Herr Mandel
Bespricht an miesen Handel
Frau Kraus ist mit Herrn Kober –
Das geht schon seit Oktober
Herr Schulz ist mit Soubrette
Herr Lutz rennt zur Toilette
Herr Koch und Fräulein Griebe
Besprechen ihre Triebe
Herr Rauter schaltet weise
Sein Hörgerät auf "leise"
Herr Drechsel
Schreibt 'nen Wechsel
Herr Unger hat schon Hunger –
Man fragt sich nur, warum braucht man Musiiiik dazu!
Bei jedem richtigen Konzert
Ist Musik ein Fremdkörper der stört!
Mozart kann noch erträglich sein
Auch Bach kann möglich sein
Hingegen Beethoven ist schon zu laut!
Doch Bruckner, Brahms und Gustav Mahler lenken ab!
Und ich finde mit
Hindemith
Geht man auf jeden Fall schon viel zu weit!
Ganz zu schweigen von Banausen
Wie Stockhausen
Oder Schönberg oder Egk –
Die müssen weg!
Die sind nicht fein!
Im Konzert kann ich nicht schrei'n!
Modern bin ich allein –
Strawinski macht mich krank!
Dasselbe gilt für Orff –
Dass der das dorf!
Drum wenn man Modernes spielt will kein Mensch mehr hingeh'n –
Bis auf die Leute die die Augen schließen, weil sie sich dann angeblich mehr konzentrier'n!
Doch nirgends ein Herr Mandel
Mit einem miesen Handel
Frau Stein ist samt Chinchilla
Daheim in ihrer Villa
Auch Frau Kraus
Bleibt zu Haus
Statt die Scheidung zu riskieren, wie bei Bach und Johann Strauss!
Herr Schulz geht früh zu Bette
Statt aus mit der Soubrette
Es schaltet auch Herr Rauter
Sein Hörgerät auf "lauter" –
Jedermann
Denkt dann dran
Dass Musik auch agressiv, sogar rebellisch wirken kann!
Am Ende merkt man noch – oh Graus! –
Musik klärt auf und sagt was aus
Und stürmt das Haus!
Aber noch ha'm wir ja Mozarts kleine Nachtmusik
Zum hundertzwölften Male Mozarts kleine Nachtmusik –
Die Welt bleibt heil!
Die Kunst greift nicht ins Leben ein, im Gegenteil!
Die Kunst soll niemand reizen, darin liegt ihr Reiz!
– Applaus allerseits! –
Weil man dort verschiedenes erfährt:
Erstens ist man dort irgendwo
Und trotzdem nirgendwo!
Man gilt als künstlerisch und doch solid –
Wer ins Konzert geht hat es schon zu was gebracht!
Mozart, gut geübt
Ist beliebt
Weil er nie plötzlich in Gespräche kracht –
Ja der Wolferl Amadeus hat sich noch beim Komponieren was gedacht!
Jetzt sitzt man da und schaut herum
Auf das and're Publikum
Gruppiert's im Geiste um
Und wenn das laute Tuten, Fiedeln, Blasen, Lärmen zu sehr stört
Dann redet man sein eigenes Konzert!
Übergeh'n wir die paar Leut', die den Mozart hör'n woll'n –
Man kennt sie dran, dass sie die Augen schließen weil sie sich dann angeblich mehr konzentrier'n!
Frau Schmidt trägt heut' Reseda –
Die Haut schaut aus wie Leder!
Frau Meyer trägt das Gelbe –
Seit Monaten dasselbe!
Auch Herr Blau
Weiß genau
Warum er im Konzert ist, nämlich wegen seiner Frau!
Frau Stein trägt den Chinchilla –
Die Tochter ist in Lila!
Das Söhnchen – ach du Loser –
Ist heute ganz in Rosa!
Nur Herr List
Blickt ganz trist
Weil die Harfinistin in der Hoffnung von ihm ist!
So schaut man rundherum im Saal
Und sammelt neues Material
Mit Kennerblick –
Während Mozarts kleine Nachtmusik!
Nur deswegen ist doch das Konzert
Ausverkauft und immer sehr begehrt!
Dort drüben der Herr Mandel
Bespricht an miesen Handel
Frau Kraus ist mit Herrn Kober –
Das geht schon seit Oktober
Herr Schulz ist mit Soubrette
Herr Lutz rennt zur Toilette
Herr Koch und Fräulein Griebe
Besprechen ihre Triebe
Herr Rauter schaltet weise
Sein Hörgerät auf "leise"
Herr Drechsel
Schreibt 'nen Wechsel
Herr Unger hat schon Hunger –
Man fragt sich nur, warum braucht man Musiiiik dazu!
Bei jedem richtigen Konzert
Ist Musik ein Fremdkörper der stört!
Mozart kann noch erträglich sein
Auch Bach kann möglich sein
Hingegen Beethoven ist schon zu laut!
Doch Bruckner, Brahms und Gustav Mahler lenken ab!
Und ich finde mit
Hindemith
Geht man auf jeden Fall schon viel zu weit!
Ganz zu schweigen von Banausen
Wie Stockhausen
Oder Schönberg oder Egk –
Die müssen weg!
Die sind nicht fein!
Im Konzert kann ich nicht schrei'n!
Modern bin ich allein –
Strawinski macht mich krank!
Dasselbe gilt für Orff –
Dass der das dorf!
Drum wenn man Modernes spielt will kein Mensch mehr hingeh'n –
Bis auf die Leute die die Augen schließen, weil sie sich dann angeblich mehr konzentrier'n!
Doch nirgends ein Herr Mandel
Mit einem miesen Handel
Frau Stein ist samt Chinchilla
Daheim in ihrer Villa
Auch Frau Kraus
Bleibt zu Haus
Statt die Scheidung zu riskieren, wie bei Bach und Johann Strauss!
Herr Schulz geht früh zu Bette
Statt aus mit der Soubrette
Es schaltet auch Herr Rauter
Sein Hörgerät auf "lauter" –
Jedermann
Denkt dann dran
Dass Musik auch agressiv, sogar rebellisch wirken kann!
Am Ende merkt man noch – oh Graus! –
Musik klärt auf und sagt was aus
Und stürmt das Haus!
Aber noch ha'm wir ja Mozarts kleine Nachtmusik
Zum hundertzwölften Male Mozarts kleine Nachtmusik –
Die Welt bleibt heil!
Die Kunst greift nicht ins Leben ein, im Gegenteil!
Die Kunst soll niemand reizen, darin liegt ihr Reiz!
– Applaus allerseits! –