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Weißes Gold by Stern-Combo Meien Lyrics

Genre: pop | Year: 1978

Ouvertüre:
Welch ein Zauber um dieses Wort
Welch ein Sehnen, welch Begier
Aus der Freundschaft da schlug der Mord
Aus dem Menschen schlug das Tier
Ganze Völker schlug man tot
In des Zauberwortes Sold
Und die Bäche flössen rot
Rot vom Blut und rot vom Gold

Welch ein Zauber um dies? Metall
Und wär? nicht der größte Mann
Auf der Erde und überall
Der es selber zaubern kann
Und man suchte das Elixier
Das den Traum erfüllen kann
Welch ein Sehnen, welch Begier
Gold um Gold und Gold um Gold

Lago
Es begann das 18.Jahrhundert. In Deutschland herrschten die Kurfürsten
Jeder über sein Land und eines jeden war nicht groß
Aber sie wollten es sein - groß wie Frankreichs Sonnenkönig
Und sie feierten Feste - rauschend, wie Frankreichs Sonnenkönig
Und sie bauten sich Schlösser - prunkvoll wie Frankreichs Sonnenkönig
Und sie setzten sich Kronen auf. Alles dies kostete Geld
Besonders die Kronen, denn an sie zu kommen
Bedurfte es einiger Kriege und Bestechungsfeldzüge
Aus dem Volk aber war kaum noch etwas herauszupressen. Nur ein Wunder konnte...
Das Wunder hieß ?Alchemie", hieß unedle Stoffe in Gold zu verwandeln
Hunderte saßen Tag aus, Tag ein in ihren Goldküchen, in Rauch- und Schwefeldämpfen
Schmolzen, läuterten, husteten, suchten den Stein der Weisen, wie sie es nannten
Und meinte einer, ihn gefunden zu haben, erwarteten ihm nur die Ketten
Denn welcher König und Kurfürst konnte es sich schon leisten
Einen solchen Schatz frei herumlaufen zu lassen
Erst sollte er ihm gefälligst die Staatskassen auffüllen mit dem Geld
Das er zu machen versprach. Und mancher verlor sogar den Kopf an diesem Versprechen
In eben dieser Zeit erfuhr man auch am preußischen Hof
Von einem 19-jährigen Apothekengehilfen
Angestellt in der Hofapotheke am neuen Markt zu Berlin
Dem es vor Zeugen gelungen sei, mit Hilfe eines bestimmten Elixiers
Eine kleine Menge Blei in reines Dukatengold zu verwandeln
Natürlich schickte man sofort nach ihm, aber von Freunden gewarnt
War er schon längst über alle Berge. In der Tasche das Elixier
Das ihm vor Tagen ein geheimnisvoller Mönch geschenkt hatte
Und dessen Zusammensetzung er nicht kannte
Nur solange dieses reichte, konnte er Gold machen. Das wußte niemand, außer ihm!
Johann Friedrich Böttger war auf der Flucht, von einem Kurfürstentum zum anderen
Von einem Königtum zum anderen. Überall hatte man schon von ihm gehört
Und überall suchte man, seiner habhaft zu werden wie eines dukatenscheißenden Esels
Er floh, wurde gefangen, floh, wurde gefangen, er floh...
Flucht'

Zweifel und Hoffnung
... und schließlich für immer gefangen. Zwar man behandelte ihn gut
Und was der Leib brauchte war da: ein weiches Bett, reichlich zu trinken und zu essen
Man soll sogar an Weiber gedacht haben. An Büchern bekam er, was er verlangte
Und als Gehilfen von Tschirnhaus zur Seite. Aber nichts täuschte darüber hinweg:
Er war gefangen! Gefangen in schweren Mauern und Wänden
Winzig klein die Fenster zur Welt, zur Elbe, die vorbeifloß, unaufhörlich

Da saß er nun an seinen Brennöfen und Schmelztiegeln, Dämpfen und Gasen
Ängsten und Hoffnungen, im Leben schon die Hölle, zerfressene Haut, entzündete Augen, dazu die Zweifel, die zudem mehr und mehr Erkenntnis wurden
Das Elixier - Betrug! Das war nur selbst gelöstes Gold, im Versuch niederschlagend
Verdammter Mönch!
Man muss von vorn anfangen, ganz von vorn, ungerade und anders vorgehen
Geordnet, systematisch und vor allem sich nicht versteifen auf etwas, was womöglich gar nicht geht
Hält die Erde nicht noch mehr parat als Gold ?

Böttgers Lied
Wo kommt die Liebe her, sag' wo kommt sie her?
Aus Lippen heiß und schwer kommt die Liebe her
Doch die man mir reichte, Leute, sind kalt und leer
So kommt doch all' die Liebe einzig aus mir
Und find ich sie nicht draußen, find ich sie hier
Wo ist der Mensch zu Haus?, wo ist er zu Haus? ?
Wo er nicht gern zieht aus, ist der Mensch zu Haus'
Doch wo ich wohne, Leute, da will ich raus
So hab? ich mein zu Haus? einzig in mir
Und find ich es nicht draußen, find ich es hier
So einzig und verloren unterm Himmelszelt
Ist jeder Mensch in seinem Kampf bestellt
Ist der Mensch ein Glühen, wenn rings der Frost auch klirrt
Ist jeder Mensch ein Glühen, bis er Asche wird
Und alle Asche wieder und alles, was er tat
Schlägt auf die Erde nieder für die neue Saat, die neue Tat
Nein, es ist nicht wahr, um das, was er tat
Wo geht die Freiheit hin, sag' wo geht sie hin?
In aller Dinge Sinn geht die Freiheit hin
Das ich sie wecke, Leute, schläft sie darin
So hab' ich meine Freiheit einzig in mir
Und find ich sie nicht draußen, find ich sie hier
Wo kommt die Liebe her? Wo ist der Mensch zu Haus' ?
Wo geht die Freiheit hin und woran glüht man auf?
Und alle Asche wieder und alles, was er tat
Schlägt auf die Erde nieder für die neue Saat, für die neue Tat
Nein es ist nicht wahr, um das was er tat
Porzellan
So hat einer nach Gold geschaut
Und fand Erde nur und Ton
Brannte sie auf dem Feuer hart
Und fand so des Goldes Lohn
Und er rief, das der Taler rollt
Einen Plan aus einem Wahn
Und noch heute wird so zu Gold
Unser Meißner Porzellan