Bleib Senta Bleib Nur Einen Augenblick by Richard Wagner Lyrics
Erik
Bleib', Senta! Bleib' nur einen Augenblick!
Aus meinen Qualen reiße mich!
Doch willst du, ach! so verdirb mich ganz!
Senta
Was ist . . . ? Was soll . . . ?
Erik
O Senta, sprich, was aus mir werden soll?
Dein Vater kommt: - eh' wieder er verreist
Wird er vollbringen, was schon oft er wollte . .
Senta
Und was meinst du?
Erik
Dir einen Gatten geben!
Mein Herz, voll Treue bis zum Sterben
Mein dürftig Gut, mein Jägerglueck;
Darf so um deine Hand ich werben?
Stößt mich dein Vater nicht zurück?
Wenn dann mein Herz im Jammer bricht
Sag, Senta, wer dann für mich spricht?
Senta
Ach, schweige, Erik, jetzt! Laß mich hinaus
Den Vater zu begrü&slzig;en!
Wenn nicht, wie sonst, an Bord die Tochter kommt
Wird er nicht zürnen müssen
Erik
Du willst mich fliehn?
Senta
Ich muß zum Port
Erik
Du weichst mir aus?
Senta
Ach, laß mich fort!
Erik
Fliehst du zurück vor dieser Wunde
Die du mir schlugst, dem Liebeswahn?
O, höre mich zu dieser Stunde
Hör' meine letzte Frage an:
Wenn dieses Herz im Jammer bricht
Wird's Senta sein, die für mich spricht?
Senta
Wie? Zweifelst du an meinem Herzen?
Du zweifelst, ob ich gut dir bin?
O sag', was weckt dir solche Schmerzen?
Was trübt mit Argwohn deinen Sinn?
Erik
Dein Vater, ach! - nach Schätzen geizt er nur . .
Und Senta, du - wie dürft' auf dich zu zählen?
Erfülltest du nur eine meiner Bitten?
Kränkst du mein Herz nicht jeden Tag?
Senta
Dein herz?
Erik
Was soll ich denken? Jenes Bild . .
Senta
Das Bild?
Erik
Laßt du von deiner Schwärmerei wohl ab?
Senta
Kann meinem Blick Teilnahme ich verwehren?
Erik
Und die Ballade- heut' noch sangst du sie!
Senta
Ich bin ein Kind und weiß nicht, was ich singe
O sag', wie? Fürchtest du ein Lied, ein Bild?
Erik
Du bist so bleich . .
Sag', sollte ich's nicht fürchten?
Senta
Soll mich des Ärmsten
Schreckenslos nicht rühren?
Erik
Mein Leiden, Senta, rührt es dich nicht mehr?
Senta
O, prahle nicht! Was kann dein Leiden sein?
Kennst jenes Unglücksel'gen Schicksal du?
Fühlst du den Schmerz, den tiefen Gram
Mit dem herab auf mich er sieht?
Ach, was die Ruhe für ewig ihm nahm
Wie schneidend Weh' durch's Herz mir zieht!
Erik
Weh' mir!
Es mahnt mich mein unsel'ger Traum!
Gott schütze dich! Satan hat dich umgarnt!
Senta
Was schreckt dich so?
Erik
Senta! Laß dir vertrau'n:
Ein Traum ist's! Hör' ihn zur Warnung an!
Auf hohem Felsen lag' ich träumend
Sah unter mir des Meeres Flut;
Die Brandung hört' ich, wie sich schäumend
Am Ufer brach der Wogen Wut
Ein fremdes Schiff am nahen Strande
Erblickt' ich, seltsam, wunderbar;
Zwei Männer nahten sich dem Lande
Der ein', ich sah's, dein Vater war
Senta
Der andre?
Erik
Wohl erkannt' ich ihn:
Mit schwarzen Wams, bleicher Mien' . .
Senta
Der düstre Blick . .
Erik
(auf das Bild deutend)
Der Seemann, er
Senta
Und ich?
Erik
Du kamst vom Hause her
Du flogst, den Vater zu begrüßsen;
Doch kaum noch sah ich an dich langen
Du stürztest zu des Fremden Fueßen -
Ich sah dich seine Knie umfangen . .
Senta
Er hub mich auf . .
Erik
. . . an seine Brust;
Voll Inbrunst hingst du dich an ihn -
Du küßtest ihn mit heißer Lust . .
Senta
Und dann?
Erik
Sah ich auf's Meer euch fliehn
Senta
Er sucht mich auf! Ich muß ihn sehn!
Erik
Entsetzlich! Ha, mir wird es klar!
Senta
Mit ihm muß ich zugrunde gehn
Erik
Sie ist dahin! Mein Traum sprach wahr!
(Er stürzt voll Enstetzen ab)
Senta
Ach, möchtest du
Bleicher Seemann, sie finden!
Betet zum Himmel, daß bald ein Weib
Treue ihm . . . Ha!
(Die Tü get auf. Daland und der Holländer treten ein. Sentas Blick streift vom Bilde auf den Holländer, sie stößt einen Schrei der Überraschung aus und bleibt wie festgebannt stehen, ohne ihr Auge vom Holländer abzuwenden)
Bleib', Senta! Bleib' nur einen Augenblick!
Aus meinen Qualen reiße mich!
Doch willst du, ach! so verdirb mich ganz!
Senta
Was ist . . . ? Was soll . . . ?
Erik
O Senta, sprich, was aus mir werden soll?
Dein Vater kommt: - eh' wieder er verreist
Wird er vollbringen, was schon oft er wollte . .
Senta
Und was meinst du?
Erik
Dir einen Gatten geben!
Mein Herz, voll Treue bis zum Sterben
Mein dürftig Gut, mein Jägerglueck;
Darf so um deine Hand ich werben?
Stößt mich dein Vater nicht zurück?
Wenn dann mein Herz im Jammer bricht
Sag, Senta, wer dann für mich spricht?
Senta
Ach, schweige, Erik, jetzt! Laß mich hinaus
Den Vater zu begrü&slzig;en!
Wenn nicht, wie sonst, an Bord die Tochter kommt
Wird er nicht zürnen müssen
Erik
Du willst mich fliehn?
Senta
Ich muß zum Port
Erik
Du weichst mir aus?
Senta
Ach, laß mich fort!
Erik
Fliehst du zurück vor dieser Wunde
Die du mir schlugst, dem Liebeswahn?
O, höre mich zu dieser Stunde
Hör' meine letzte Frage an:
Wenn dieses Herz im Jammer bricht
Wird's Senta sein, die für mich spricht?
Senta
Wie? Zweifelst du an meinem Herzen?
Du zweifelst, ob ich gut dir bin?
O sag', was weckt dir solche Schmerzen?
Was trübt mit Argwohn deinen Sinn?
Erik
Dein Vater, ach! - nach Schätzen geizt er nur . .
Und Senta, du - wie dürft' auf dich zu zählen?
Erfülltest du nur eine meiner Bitten?
Kränkst du mein Herz nicht jeden Tag?
Senta
Dein herz?
Erik
Was soll ich denken? Jenes Bild . .
Senta
Das Bild?
Erik
Laßt du von deiner Schwärmerei wohl ab?
Senta
Kann meinem Blick Teilnahme ich verwehren?
Erik
Und die Ballade- heut' noch sangst du sie!
Senta
Ich bin ein Kind und weiß nicht, was ich singe
O sag', wie? Fürchtest du ein Lied, ein Bild?
Erik
Du bist so bleich . .
Sag', sollte ich's nicht fürchten?
Senta
Soll mich des Ärmsten
Schreckenslos nicht rühren?
Erik
Mein Leiden, Senta, rührt es dich nicht mehr?
Senta
O, prahle nicht! Was kann dein Leiden sein?
Kennst jenes Unglücksel'gen Schicksal du?
Fühlst du den Schmerz, den tiefen Gram
Mit dem herab auf mich er sieht?
Ach, was die Ruhe für ewig ihm nahm
Wie schneidend Weh' durch's Herz mir zieht!
Erik
Weh' mir!
Es mahnt mich mein unsel'ger Traum!
Gott schütze dich! Satan hat dich umgarnt!
Senta
Was schreckt dich so?
Erik
Senta! Laß dir vertrau'n:
Ein Traum ist's! Hör' ihn zur Warnung an!
Auf hohem Felsen lag' ich träumend
Sah unter mir des Meeres Flut;
Die Brandung hört' ich, wie sich schäumend
Am Ufer brach der Wogen Wut
Ein fremdes Schiff am nahen Strande
Erblickt' ich, seltsam, wunderbar;
Zwei Männer nahten sich dem Lande
Der ein', ich sah's, dein Vater war
Senta
Der andre?
Erik
Wohl erkannt' ich ihn:
Mit schwarzen Wams, bleicher Mien' . .
Senta
Der düstre Blick . .
Erik
(auf das Bild deutend)
Der Seemann, er
Senta
Und ich?
Erik
Du kamst vom Hause her
Du flogst, den Vater zu begrüßsen;
Doch kaum noch sah ich an dich langen
Du stürztest zu des Fremden Fueßen -
Ich sah dich seine Knie umfangen . .
Senta
Er hub mich auf . .
Erik
. . . an seine Brust;
Voll Inbrunst hingst du dich an ihn -
Du küßtest ihn mit heißer Lust . .
Senta
Und dann?
Erik
Sah ich auf's Meer euch fliehn
Senta
Er sucht mich auf! Ich muß ihn sehn!
Erik
Entsetzlich! Ha, mir wird es klar!
Senta
Mit ihm muß ich zugrunde gehn
Erik
Sie ist dahin! Mein Traum sprach wahr!
(Er stürzt voll Enstetzen ab)
Senta
Ach, möchtest du
Bleicher Seemann, sie finden!
Betet zum Himmel, daß bald ein Weib
Treue ihm . . . Ha!
(Die Tü get auf. Daland und der Holländer treten ein. Sentas Blick streift vom Bilde auf den Holländer, sie stößt einen Schrei der Überraschung aus und bleibt wie festgebannt stehen, ohne ihr Auge vom Holländer abzuwenden)