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Lost Lost Lost World by PeterLicht Lyrics

Genre: pop | Year: 2021

[Songtext zu „“]

[Strophe 1, gesprochen]
Ich war verloren
Ich lief durch die Straßen und sah in Augen
Und hinter jedem Auge lag ein schwarzer Ozean
Und ich sah die Menschen
Ich sah in jedes Menschenauge, die Schwärze
In jeder Iris einen schwarzen Punkt
Und das Dunkle formt sich zu Tropfen
Die sich sammeln
Und anwachsen
Bis sie sich lösen und herabfallen
In die Tiefe
Ich weiß nicht, wann sie auftreten auf einen Grund
In einem Gebirge der Schwärze fallen sie herab
Aus den Steilwänden
Die Steilwände hinunter fallen sie
Tropen für Tropfen hinunter
In die Schwärze
Ich sitze in einem Gebirge der Schwere
Aus den Felswänden regnen die Steine heraus
Und jeder Stein ist eine Träne
Ich war der Teil einer Gesellschaft
Oder vielleicht war's auch so:
Ich war eine Gesellschaft
Ich war verloren, ich fand mich suchend
Es kam mir abhanden
Die Struktur dessen, wer ich war
Ich löste mich auf
Meine Konturen verschwanden
Und anstelle der Kontur besetzte die Materie der Angst
Die frei gewordenen Räume
[Vocal Interlude]

[Strophe 2, gesprochen]
Ich war verloren, ich war unterwegs
Und überall sah ich das Schwarze lauern
In einem hellen Tag
In einer morgendlichen Wohnung
In einem Paar zugezogenen Gardinen
Im Blau der Dämmerung
In der Wärme einer Straße am Samstag
Eine Sonne steht über ihr am Nachmittag
Und es verschob sich wer ich war
Ich kam mir abhanden
Irgendwer war ich, den ich selbst nicht kannte
Es fühlte sich fremd an in meiner Haut herumzulaufen
Durch meinen Alltag zu gehen
Meine Ziele zu verfolgen
Meine Träume zu träumen
Meinen Bezug zu haben
Meine Eingerichtetheit weiterzuführen
In einem System das sich „Mein Leben“ nannte

[Vocal Interlude]

[Strophe 3, gesprochen]
„Wenn du leben willst, erfinde dich neu“, dachte ich
Vielleicht als der, der du schon bist
Die Erfindung könnte sein, mich selbst zu treffen
In der eigenen Welt, im eigenen Zustand
Als vielleicht der, der ich bin, denn
Das muss ich schon sagen
Ich war all die Jahre nicht zuhause gewesen
In meiner Welt
Sondern in einer fremden
Ich taste umher, sternförmig
Ich strecke die Hände aus und hoffe auf Kontakt
Und wenn ich Berührung finde, spüre ich Hände
Und Gegenstände
Doch meine Hände sind es nicht
Ich spüre kein Zusammenkommmen
Alles, was ich berühre, verbindet sich nicht mit mir
Ich bin nicht bei mir
Irgendein Fremder zieht meine Bahnen
Spricht meine Worte, fühlt mein Gefühl
Erreicht meine Ziele
Küsst mit meinen Lippen
Schlägt mit meinen Fäusten
Sieht mit meinen Augen
[Vocal Interlude]

[Strophe 4, gesprochen]
Ich steh' im Ziel und niemand ist da
Ich bin nicht bei mir
Das kann ich klar sehen
Es ist wie wenn man in ein Wolkenloch starrt
Und eine Sicht hat, eine darüberliegende Schicht
Ein Wolkenloch
An dessen Rändern die Wolkenfetzen entlangflattern
Aber das Loch schließt sich nicht
Es bleibt wundersam geöffnet
Und die Sicht bleibt
Man Blick klar hindurch und erhält Erkenntnis
Es ist, wie wenn man sich auf einem Kontinentalflug befindet
Alle Anderen schlafen mit ihren Schlafmasken auf den Gesichtern
Und du blickst von oben auf das Wolkenmeer
Und siehst das Loch der Erkenntnis
Es ist dein Loch
Denn nur bist derjenige, der hier am Bullauge blick
Deine Wange klebt an der Scheibe, sie ist kühl
Ein Sicherheitsglas trennt dich vom ewigen Sog des Alls
Das Glas ist nur wenige Zentimeter dick und man kann hindurchsehen
Da du, da das Glas, da das All
Du hängst im Sitz und überfliegst die Zonen der Zeit
Oder der Erkenntnis
Du könntest auch in einer Sonde zum Mars sitzen
Doch da sitzt du nicht
Du sitzt hier, du sitzest zur Rechten einer linken Hand
In der sich eine Packung Ibuprofen-Tabletten befindet
Umklammert und schweißnass
Und du wirst landen in einer Welt, die dein Körper ist
Man hat deine Körperwelt kartografiert
Sie ist genau erfasst und beschrieben
Man weiß hier, wo man ist
Es gibt keine blinden Flecken
Du bist Teil einer Gesellschaft
Oder vielleicht bist du eine Gesellschaft
Und es ist so:
Dein Körper ist eine Landkarte der Schmerzen
Er ist gezeichnet, hier kennst du dich aus im Gebiet
Du findest auch im Dunkeln deinen Weg, du kommst ans Ziel
Du findest auch im Dunkeln die Stelle, die weh tut