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Der Freischütz: Erster Aufzug - III. Szene Walzer und Arie: Durch die Wälder by Carl Maria von Weber Lyrics

Genre: misc | Year: 1821

MAX, KILIAN, Landleute

KILIAN:
Ein braver Mann, der Herr Förster! - Aber nun kommt auch in den Schenkgiebel, es wird schon recht dämmrig und schaurig.
(zu MAX)
Wir wollen gute Freunde bleiben, wackerer Bursch.
(Reicht ihm die Hand)
Auch ich gönne ihm morgen das beste Glück! Jetzt schlag' er sich die Grillen aus dem Kopfe, nehm' er sich ein Mädchen und tanz' er mit hinein.

MAX:
Ja, es wäre mir wie tanzen.

KILIAN:
Nun wie's beliebt.

Walzer

KILIAN nimmt eine der Frauen und tanzt; die andern folgen. Die Meisten drehen sich tanzend in den Schenkgiebel. Die Übrigen zerstreuen sich außerhalb desselben. Es ist ganz dunkel geworden.

Arie
MAX:
(allein)
Nein! Länger trag' ich nicht die Qualen, die Angst, die jede Hoffnung raubt! Für welche Schuld muss ich bezahlen? Was weiht dem falschen Glück mein Haupt?

Durch die Wälder, durch die Auen zog ich leichten Sinn's dahin! Alles, was ich konnt' erschauen, war des sichern Rohrs Gewinn.

Abends bracht' ich reiche Beute, und wie über eig'nes Glück drohend wohl dem Mörder, freute sich Agathe's Liebesblick.

Hat der Himmel mich verlassen? Die Vorsicht ganz ihr Aug' gewandt?

SAMIEL tritt, fast bewegungslos, im Hintergrund einen Schritt aus dem Gebüsch

MAX:
Soll das Verderben mich erfassen, verfiel ich in des Zufalls Hand?

SAMIEL verschwindet wieder

MAX:
Jetzt ist wohl ihr Fenster offen, und sie horcht auf meinen Tritt, lässt nicht ab vom treuen Hoffen: »Max bringt gute Zeichen mit!«

Wenn sich rauschend Blätter regen, wähnt sie wohl, es sei mein Fuß, hüpft vor Freuden, winkt entgegen – nur dem Laub den Liebesgruß.

SAMIEL schreitet im Hintergrund mit großen Schritten langsam über die Bühne

MAX:
Doch mich umgarnen finstre Mächte, mich fasst Verzweiflung, foltert Spott.
Oh dringt kein Strahl durch diese Nächte? Herrscht blind das Schicksal?! Lebt kein Gott?

SAMIEL macht eine zuckende Bewegung und verschwindet