Sonette - Das erste Buch - Kapitel 49 by Andreas Gryphius Lyrics
Andreas Gryphius
An Johannem Fridericum von Sack in Thirgarten
A. M D CXXXVI. d. XXIV. Junii
XXV.
Könt' ich ein ander Band' als traute Treue finden
Als fester Libe Krafft / und unverfälschte Gunst
Vnd Freundschafft die sich nicht geschrninckt mit falschem Dunst;
So wolt ich euer Hertz / Herr Sack / damit umbwinden.
Weil ich mein Wündschen denn auff nichts kan fester gründen;
Weil liben über Stand; und reiche Pracht/ und Kunst /
Weil stärcker als der Tod die Flamme treuer Brunst /
So wil ich euch und mich darmit auff ewig binden.
Wofern in kurtzem wird / (gleich wie wir wol verstehn /)
Der unverhoffte Schluß des Himmels für sich gehn /
Der mich von euch / dahin ich nie gedacht / wil führen:
So bleib ich dennoch hir / ich laß euch Seel und mich.
Ein ander siht mich nicht / ihr könn't mein ander ich
Ich sey auch wo ich sey mich nimmermehr verliren.
An Johannem Fridericum von Sack in Thirgarten
A. M D CXXXVI. d. XXIV. Junii
XXV.
Könt' ich ein ander Band' als traute Treue finden
Als fester Libe Krafft / und unverfälschte Gunst
Vnd Freundschafft die sich nicht geschrninckt mit falschem Dunst;
So wolt ich euer Hertz / Herr Sack / damit umbwinden.
Weil ich mein Wündschen denn auff nichts kan fester gründen;
Weil liben über Stand; und reiche Pracht/ und Kunst /
Weil stärcker als der Tod die Flamme treuer Brunst /
So wil ich euch und mich darmit auff ewig binden.
Wofern in kurtzem wird / (gleich wie wir wol verstehn /)
Der unverhoffte Schluß des Himmels für sich gehn /
Der mich von euch / dahin ich nie gedacht / wil führen:
So bleib ich dennoch hir / ich laß euch Seel und mich.
Ein ander siht mich nicht / ihr könn't mein ander ich
Ich sey auch wo ich sey mich nimmermehr verliren.