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Sonette - Das erste Buch - Kapitel 48 by Andreas Gryphius Lyrics

Genre: misc | Year: 2015

                                      Andreas Gryphius
              An Eugenien (Gleich als ein Wandersmann)
                                                   XLII.

GLeich als ein Wandersmann / dafern die trübe Nacht /
Mit dicker Finsternüß / Lufft / Erd / und See verdecket /
Betrübt irr't hin und her / und mit viel Furcht erschrecket /
Nicht weiß wohin er geht / noch was er läst und macht:

So eben ists mit mir: doch wenn der Mond erwacht
Vnd seiner Stralen Kertz im Wolckenhauß anstecket;
Bald find't er Weg' und Rath: so wird mein Geist erwecket;
Nun mich der neue Trost aus eurem Brieff anlacht.

Doch / warumb heist ihr mich diß schöne Pfand verbrennen?
Wolt ihr in meiner Nacht mich bey der Glut' erkennen?
Diß / meines Hertzens Feu'r entdeckt ja wer ich sey.

Sol Schönste / diß Papir nur meine Brust berühren:
So wird es alsobald in Aschen sich verliren /
Wo von der Flamm' es nicht wird durch mein Weinen frey.