Sonette - Das erste Buch - Kapitel 39 by Andreas Gryphius Lyrics
Andreas Gryphius
An Gott den Heiligen Geist
II.
BIßher hab ich die kalte Welt /
Bißher hab ich die Eitelkeit gelibet:
Bißher hat mich der harte Sturm betrübet.
Mich/ der ich falschem Gute nachgestellt.
Kom reiner Geist / entzünde meine Kält!
Zureiß das Band / das meine Seel’ umgibet
Vergib/ was ich für Missethat verübet /
Vnd tröste / wenn mein Hertz in Schmertz verfällt!
O helles Licht/ erleuchte meine Nacht!
Die Nacht voll Angst/ voll Wehmut / Ach und Zagen;
Erquicke mich eh’ als mein Geist verschmacht.
O wahre Lust wie daß ich traurig bin?
Weil du nicht hir / muß ich so hefftig klagen.
Dein Beyseyn nimm't all' Angst und Trauren hin.
An Gott den Heiligen Geist
II.
BIßher hab ich die kalte Welt /
Bißher hab ich die Eitelkeit gelibet:
Bißher hat mich der harte Sturm betrübet.
Mich/ der ich falschem Gute nachgestellt.
Kom reiner Geist / entzünde meine Kält!
Zureiß das Band / das meine Seel’ umgibet
Vergib/ was ich für Missethat verübet /
Vnd tröste / wenn mein Hertz in Schmertz verfällt!
O helles Licht/ erleuchte meine Nacht!
Die Nacht voll Angst/ voll Wehmut / Ach und Zagen;
Erquicke mich eh’ als mein Geist verschmacht.
O wahre Lust wie daß ich traurig bin?
Weil du nicht hir / muß ich so hefftig klagen.
Dein Beyseyn nimm't all' Angst und Trauren hin.