Sonette - Das erste Buch - Kapitel 14 by Andreas Gryphius Lyrics
Andreas Gryphius
An Eugenien. (Schön ist)
XXI
SChön ist ein schöner Leib / den aller Lippen preisen!
Der von nicht schlechtem Stamm und edlen Blutt herrührt.
Doch schöner / wenn den Leib ein' edle Seele zihrt
Die einig sich nur läst die Tugend unterweisen.
Vilmehr / wenn Weißheit noch / nach der wir offtmals reisen
Sie in der Wigen lehrt / mehr wenn sie Zucht anführt
Vnd heilig seyn ergetzt / die nur nach Demutt spür't /
Mehr / wenn ihr keuscher Geist nicht zagt für Flamm und Eisen.
Diß schätz ich rühmens wehrt / diß ist was dise Welt
Die aller Schönheit Sitz für höchste Schönheit hält /
Vnd daß man billich mag der Schönheit Wunder nennen.
Wer dises schauen wil / wird finden was er sucht
Vnd kaum zu finden ist / wenn er / O Blum der Zucht /
O schönste / wenn er euch / wird was genauer kennen!
An Eugenien. (Schön ist)
XXI
SChön ist ein schöner Leib / den aller Lippen preisen!
Der von nicht schlechtem Stamm und edlen Blutt herrührt.
Doch schöner / wenn den Leib ein' edle Seele zihrt
Die einig sich nur läst die Tugend unterweisen.
Vilmehr / wenn Weißheit noch / nach der wir offtmals reisen
Sie in der Wigen lehrt / mehr wenn sie Zucht anführt
Vnd heilig seyn ergetzt / die nur nach Demutt spür't /
Mehr / wenn ihr keuscher Geist nicht zagt für Flamm und Eisen.
Diß schätz ich rühmens wehrt / diß ist was dise Welt
Die aller Schönheit Sitz für höchste Schönheit hält /
Vnd daß man billich mag der Schönheit Wunder nennen.
Wer dises schauen wil / wird finden was er sucht
Vnd kaum zu finden ist / wenn er / O Blum der Zucht /
O schönste / wenn er euch / wird was genauer kennen!