Sonette - Das ander Buch - Kapitel 12 by Andreas Gryphius Lyrics
Andreas Gryphius
An den vortrefflichen Philosophum und
Mathematicum PETRUM KRUGERUM.
Vber den Tod seines Kindes Anno M DC XXXVIII
XXXVI.
O Dantzig! wil der Zorn der Deutschland gantz verzehret
So rasend auff dich zu? wil der / der alle richt
Durch seiner Blitzen Glutt / die Thron' und Krone bricht /
So schrecklich über dich / als scharff er uns verheret?
Ist Nimand / der mit Ernst dem großen Eyver wehret?
Der seine Schläg aufhält? Der Tod schon länger nicht.
Es folgt der Blutt-Trommet und reißt aus disem Licht /
Die Kinder / die ja Gott nicht freventlich beschweret!
Die Kinder: Gottes Lust / wie übel ists bestellt /
Wenn dise Brustwehr hin / und wenn der Hauffe fällt
Der einig mächtig ist den Höchsten zu beitragen!
Trifft es zum ersten euch / Herr Kriger! O fürwar
Diß Kind / diß bleiche Kind / das itzt ligt auff der Bar /
Diß würde / wenn es stünd alleine wol obsigen.
An den vortrefflichen Philosophum und
Mathematicum PETRUM KRUGERUM.
Vber den Tod seines Kindes Anno M DC XXXVIII
XXXVI.
O Dantzig! wil der Zorn der Deutschland gantz verzehret
So rasend auff dich zu? wil der / der alle richt
Durch seiner Blitzen Glutt / die Thron' und Krone bricht /
So schrecklich über dich / als scharff er uns verheret?
Ist Nimand / der mit Ernst dem großen Eyver wehret?
Der seine Schläg aufhält? Der Tod schon länger nicht.
Es folgt der Blutt-Trommet und reißt aus disem Licht /
Die Kinder / die ja Gott nicht freventlich beschweret!
Die Kinder: Gottes Lust / wie übel ists bestellt /
Wenn dise Brustwehr hin / und wenn der Hauffe fällt
Der einig mächtig ist den Höchsten zu beitragen!
Trifft es zum ersten euch / Herr Kriger! O fürwar
Diß Kind / diß bleiche Kind / das itzt ligt auff der Bar /
Diß würde / wenn es stünd alleine wol obsigen.